Tag 4 in Kenia

Die Emotionen bestimmen den Tag!

Es startet ein neuer Tag. Die Eindrücke der ersten Tage sind enorm!

So langsam sind wir aber angekommen und haben uns an das Klima und die ganz anderen Rahmenbedingungen, als wir sie aus Deutschland kennen, gewöhnt. Nahezu alle Mitreisenden merken aber auch, dass das Weihnachtsgeschäft noch nachwirkt und der Trip in Kenia echt kein Urlaub ist...

So, weiter geht`'s - es wird hochemotional!

Auf dem Weg zur Ndurutu Wet-Mill... Kenia ist so spannend!

Die Luft ist fantastisch und so langsam steigt der Geruch des Alltages auf - das Leben beginnt!

Am Ende unserer Reise werde ich sagen, dass wir weit mehr als die Hälfte unserer Kenia-Zeit in einem dieser Nissans verbracht haben - ein unkaputtbarer, unerschütterbarer, jede Steigung nehmender und treuer Weggefährte...Danke Thomas für Deine Fahrkünste und Deine Geduld und Flexibiliät - das schon mal an dieser Stelle :-)

Nun sind wir auch schon wieder in Ndurutu angekommen und die bereits gut 16 Std. fermentierten Bohnen müssen nun weiter bearbeitet werden.

In der Wet-Mill Ndurutu angekommen, überprüft Nina erst einmal, ob die Eichung noch aktuell ist :-)

Die Becken werden gleich wieder mit Wasser angefüllt, dass die Bohnen noch einmal gewaschen werden...

... und dann ihren weiteren Weg gehen können. Das ist ein weiteres Becken. Die Kirschen werden ja durch den Entpulper schon einmal in unterschiedliche Qualitäten vorsortiert...

... parallel reinigen wir noch den Entpulper und ich bekomme eine detaillierte Einweisung von Clemens, dem Maschine-Operator!

Das Reinigen ist wichtig, damit die gesamte Anlage frei von alten Bohnen ist - so vermeidet man, dass wir im Kaffee die maximal überfermentierten Stinkerbohnen finden!

Die gesamten Laufwege müssen vorab richtig geschrubbt werden!

Gleich ist alles clean und wir können die mit frischem Wasser gefüllten Becken mit unserer fermentierter Ernte öffenen und den Aufbereitungsprozess vorantreiben...

Und Schleusen auf!

Währendessen waschen wir die Bohnen im Becken und befördern sie so aus dem Becken...

Und die Bohnen fließen. Hier wäre es auch wieder schön, wenn wir heute schon Gerüche digital transportieren könnten...

Durch das intensive Waschen werden Bohnen runder im Geschmack, da der Kontakt mit dem Fruchtfleisch den Geschmack im Nachgang beeinflusst...

Körperlicher Einsatz ist beim Aufbereitungsprozess unerlässlich!

Durch die Schleusen gelangen die Bohnen auf die Processing-Beds...

... hier erkennt man schon, dass die Sortierung durch den Entpulper hervorrangend funktioniert...

Das so viel Fruchtfleisch mit in die Processing-Beds kommen ist nicht normal, das hatte mit den technischen Problem, die wir mit dem Entpulper hatten, zu tun...

Das sieht gut aus!

Und immer mehr Bohnen kommen :-)

Zum Ende kommen die besten Qualitäten, da diese besonders schwer sind und beim Waschen im Kanal  am Boden bleiben und die leichteren Bohnen durch den Wasserfluss über die schwereren Bohnen und durch die Bewegung hinwegschwimmen und zu erst in die Processing-Beds gelangen.

Jetzt wir die Ausbeute vom Vortag noch ordentlich verteilt und es findet  eine eintägige Antrocknung in den Processings-Beds statt.

Nach der getanen Arbeit die geballte Frauen-Power...

... und deren Handlanger :-)

Einen kurzen Fußweg von der Ndurutu Wet-Mill entfernt steht die Ndurutu Primary School. Was jetzt folgt ist für uns hochemotional gewesen und es wabern auch ganz komische Gefühle mit, die definitiv noch eine Weile des Überdenkens von den eigenen Ansichten bedürfen...

Das Eingangstor zur Schule!

Das Motto verfolgt einem überall hin: Discipline & hard work for success!

Was hat das Kedovo-Kaffee-Projekt mit der Schule zu tun? Ganz einfach!

Eine gute Schulbildung verhilft den kommenden Generationen zu mehr frieden, demokratie und einem besseren Leben. Das findet exakt hier seinen Grundstein!

Hier wird nicht nach der Politik gerufen, hier werden eigenständig die Dinge in die Hand genommen. Die Eltern der Schüler haben für die Errichtung des Lehrergebäudes unbezahlte 2.000 Std. Arbeit investiert. Das Geld für den Bau kam zu einem nicht unwesentlichen Teil vom Kedovo-Verein, welches durch unseren Kaffeekauf automatisch Geld für solche Projekte generiert.

Hier erklären uns die Schulleitung und die Lehrer gerade, was das Kedovo-Projekt seit seinem Engagementstart alles bewegt hat...

Die Kids unserer Farmer. Soooo sweet - und voller Freude :-)

Die Lehrer haben jetzt ein eigenen Vorbereitungsraum - das Gebäute hat einen festen Boden und sogar Fenster. Warum das so besonders und außergewöhnlich ist, zeigen wir zu einem späteren Zeitpunkt!

Auch die Klassenzimmer sind mit einem wasserundurchlässigen Dach versehen, der Boden ist fest, eben und zu wischen, Fenster sind auch vorhanden, es gibt elektrisches Licht und die Schüler müssen nicht auf dem Boden sitzen, sondern haben Tische und Bänke! Das ist für die ländliche Region bei Weitem eine Ausnahme!

Soni und Nicole können auf ihr Projekt mehr als stolz sein! Eine unvorstellbare Leistung!

Ein weiteres Standard, welches Soni festgelegt hat, ist die Essenversorgung der Schüler. Da sich die meisten Eltern für die Kinder kein Essen leisten können, betreiben die Eltern durch ihren Einsatz einen Schulgarten, in dem ein Großteil der Nahrungsmittel für die Tagesversorgung der Schüler wächst.

Neugebaut worden ist auch die Schulküche...

... mit Essensausgabe.

Das ist der Ort des Kochgeschehens - vorbildlich! Fließend Wasser, trockene Lagerräume, freundlich und hell...

Und auf geht's - Essenausgabe :-)

Nach dem Mittag singen die Kleinen für uns, denn sie wissen, dass wir auch ein paar Sachen mitgebracht haben. So wichtig es ist, dass wir etwas dabei haben, so komisch ist es aber auch, denn wir haben während der gesamten Reise immer das Gefühl gehabt, dass wir menschlich alle total auf Augenhöhe sind - das Geben setzt die Augehöhe gerade aus und das gilt es noch zu ändern!!!

Hier bekommt ein Teil der Schüler neue Uniformen. Das funktioniert so. Der Schulleiter teilt Muthoni mit, welche Schüler die besten Leistungen gebracht haben und was diese Schüler benötigen und die erhalten dann für gute Leistungen zur Belohnung diese Dinge.

An diesem Punkt noch einmal herzlichen Dank an die Leeraner Firma Ceka um Mara Többens und Jan-Wilhelm Dörries, die uns so viele tolle Sachen wie nigelnagelneue Fußbälle, Fußballschuhe, Sandalen, etliche Buntstifte, Blöcke und Malhefte gespendet haben... Hier bereiten wir die Übergabe vor.

Hier probieren wir gerade mit dem Kapitän der Mannschaft die neuen Schuhe an - er ist der beste Spieler und hat sebst noch keine Fußballschuhe gehabt... leider waren diese für ihn zu klein, aber er wird welche bekommen :-)

Da die Ndurutu Primary School nun auf einem optimalen Stand ist, wird des Kedovo-Projekt mit ihrer Intensität der Unterstützung runterfahren und sich einem neuen Schulprojekt widmen.

Der Vorteil der konzentrierten Aktionen ist, dass sich alle bemühen sollen, auch Unterstützung zu bekommen und man innerhalb relativ kurzer Zeit viel erreichen kann.

Es wird jetzt die Kerichu Primary School unterstütz. Warum, das sehen wir jetzt!

Nun sind wir auch schon am neuen Kedovo-Projekt angekommen...

So sieht deren Küche aus...

... die Kochstellen...

...die Klassenzimmer...

... hier erklärt Muthoni, was in den kommenden Jahren passieren soll!

Das geht nur mit der engen Zusammenarbeit der Schulleitung, der Lehrer und der Eltern! Discipline & hard work!

Geht es an, wir kaufen weiter Euren Kaffee und hoffe auf diese Weise, auch einen kleinen Teil dazu beitragen zu können!!!

Auch hier wurden wieder Präsente verteilt - in diesem Moment ging es um einen Fußball, gespendet vom Mode- und Sporthaus Ceka in Leer...

Was man sofort gemerkt hat zwischen den beiden Schulen, ein so wildes Szenario um einen Ball würde es in Ndurutu nicht geben - dort hat das auf sich selbst konzentrieren und sich selbst zu entwickeln längst eingesetzt!!!

Die Schulbesuche gingen unter die Haut - das war unvorstellbar - dieser Kontrast! Und zu sehen, was ein Wille bewegen kann ist fantastisch... Ich bin fertig!

Der Reisetag aber nicht - es geht weiter zu einem Farmer, der sich auch weiterentwickelt...

Dieser Famrer hat sich mit Hilfe von Kedovo eine Biogasanlage zugelegt. Der Farmer muss einen Teil der Anlage selbst finanzieren, einen großen Teil übernimmt Kedovo.

Ohne Eigenanteil funktioniert es aber laut Soni nicht, denn dann will so etwas jeder haben und der Umgang und die Pflege der Anlage könnte dann nicht angemessen ausfallen...

Hier ist die Anlage, die dafür sorgt, dass organische Abfälle nicht mehr auf dem Hof verwesen müssen, sondern dies im Tank können - und das führt dazu, dass jetzt nicht immer Feuer gelegt werden muss, sondern der Gasbrenner das übernehmen kann - zudem steigt die Hygiene.

Über eine stabile Wasserversorgung weitgehend über das gesamte Jahr hinaus, verfügt dieser Farmer auch schon. Jetzt fehlt nur noch Solar... Das haben wir beim nächsten Farmer neu installiert... So sieht die Weiterentwicklung der Farmer aus. Sie sollen sich autark machen und einen Sinn in dieser Weiterentwicklung erkennen, so dass sie sich mehr um ihre Farmen/Arbeit kümmern können, was dann eine besserer Qualität und eine höhere Menge an Ernte mit sich bringt..

Was für ein wahnsinns Tag!

Zum Abschluss wurden wir von Muthoni zum großen Essen bei Ihren Eltern eingeladen. Das Besondere: ihre Eltern haben auch viele Farmer eingeladen, so dass ohne Arbeit und mit sensationellem Essen ein herrlicher Abend entstehen konnte.

Hier wird das Essen auf offenem Feuer vorbereitet...

Es wurde eine Ziege geschlachtet, viel Ugali und Gemüse zubereitet...

Nina serviert das Essen - gelernt ist eben gelernt :-)

 

Ein nicht enden wollender Abend mit großartigen Gesprächen - so erfährt man dann auch mal die Ansichten der Farmer...

Und das Abschlussfoto von einem unvergesslichen Tag!

 

Nun aber ganz schnell ins Bett - morgen um 8.30h geht es weiter :-) nur keine Pause...